DRagons Kurzgeschichten
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DRagons Kurzgeschichten
Hey!
Also, ich schreibe gerne Kurzgeschichten und würde gerne wissen, wie ihr die so findet. Bitte seit ehrlich!
All meine Geschichten bewegen sich im Bereich Fantasy und enden... na ja, fast nie mit `nem Happy End o.O
Lg,
DRagon
Also, ich schreibe gerne Kurzgeschichten und würde gerne wissen, wie ihr die so findet. Bitte seit ehrlich!
All meine Geschichten bewegen sich im Bereich Fantasy und enden... na ja, fast nie mit `nem Happy End o.O
- Traumfreunfde:
Traurig hob die Kreatur ihren Kopf in den Himmel. Eine Sternschnuppe zerschellte einige Meter vor ihr und warf kurz flackerndes Licht auf sie. Das Wesen zog den Kopf zurück und verschwand in seiner Höhle.
Vinu schlug die Augen auf. Er betastete seine Umgebung und spürte weiches Gras durch seine Finger gleiten. Der Junge lächelte: Endlich war er hierher zurückgekehrt! Das letzte Mal, als Vinu hier war, lag schon etwa drei Monate zurück. Vinu rappelte sich auf und nahm sein Umfeld genau in Augenschein. Er befand sich in einem Wald, das dichte Blätterdach lies nur wenig Licht auf den Waldboden hinab. Birken standen ringsherum, ein unermündliches Rauschen erfüllte die Luft, es stammte von einem dünnen Bach, der sich wie ein Silberfaden durchs Unterholz schlängelte. Der Junge ging zum Bach, tauchte seine Hände in das klare Wasser und spritzte sich Tropfen ins Gesicht, um in dieser Welt richtig wach zu werden. Schon bei seiner ersten Traumreise hatte sich der Junge in tiefster Nact wiedergefunden. Vielleicht, überlegte er manchmal, ist das so, weil auf der Erde auch gerade Nacht ist.
Sicher konnte man es allerdings nicht wissen. Der Schwarzhaarige sprang über das Gewässer und lief tiefer in den Wald hinein. Ein Ort blitzte vor seinen Augen auf, ein Ort, den der Junge schon bei seinem ersten Mal hier entdeckt hatte. Vinu rannte und rannte, schließlich durchbrach er das Unterholz und stieß ins Freie. Vor ihm erstreckte sich weites Hügelland, über ihm leuchteten die Sterne, so nah, das er glaubte, sie greifen zu können, und weit hinten am Horizont, dort, wo sich Himmel und Erde berühren zu schienen, löste sich Sternschnuppe für Sternschnuppe aus dem Firnament, raste ein Stück über den Himmel und zerschellte dann buchstäblich auf den Boden.
Vinu konnte sich nicht daran satt sehen, es hatte etwas anziehendes an sich. Es konnten noch so viele Sterne vom Himmel fallen, nie schien oben das Licht zu verglimmen. Links von dem Jungen erhob sich eine gigantische, steile Felswand, an deren Fuß mehrere Höhlen lagen, die ein Fluss, der vor langer Zeit hier geflossen war, im Laufe von Millionen Jahren aus dem harten Stein gespült hatte. Plötzlich regte sich in einer der Aushöhlungen etwas. Etwas, das bestimmt keine Pflanze war.
Schlagartig wuchs die Neugier des Jungen. Er hatte in dieser Welt noch kein Lebewesen erblickt, dass nicht er selbst oder eine Pflanze war. Und mit seiner Neugierde wuchs die Furcht- was konnte ihn auf diesem fremden Planeten vielleicht alles erwarten? Vinu malte sich das Schlimmste aus, aber trotzdem stieg er tapfer den Hang hinab und schlich zu der Höhle. Das war einer der Momente, in denen er sich selbst viel zu neugierig fand, und in denen er gerne umgekehrt wäre, doch wie immer siegte seine Wissbegierde.
Der Junge lugte in den Hohlraum. Die Öffnung reichte noch etwa fünf Meter in den Fels hinein, sie war etwa vier Meter breit und an manchen Stellen wurde der Boden von einer dünnen Schicht Tannennadeln bedeckt, sonst war alles kahl. Ganz hinten regte sich etwas. Sofort zog Vinu seinen Kopf aus dem Höhleneingang, dann steckte er ihn nach ein paar Sekunden wieder hinein. Verdammte Neugierde! Was das wohl war? Das unbekannte Wesen richtete sich auf. Es hatte vier Beine, die in jeweils sieben lange Klauen ausliefen,einen langen, stacheligen Schwanz, einen langen Hals, der mit einer dichten, zotteligen Mähne bedeckt war und einen breiten Kopf mit vier gedrehten Hörnern. Plötzlich entfaltete es gewaltige Schwingen, die fast die Wand zu beiden Seiten berührten. Das Licht war zu schwach, um Farben zu erkennen. Also sah der Junge nur einen schwarzen Schatten, der an manchen Stellen mit einem blauen Schimmern durchwoben zu sein schien. Die Kreatur hatte ihn bemerkt. Panik stieg in ihm hoch, Furcht packte sein Herz mit eisigen Klauen. Das Wesen machte einen Schritt auf ihn zu. Es wirkte ungewöhnlich graziös, trotz seiner Größe. Vinu, der gelähmt vor Angst im Höhleneingang stand und keinen Schritt machen konnte, empfand eine wiederstrebende Bewunderung. Das Wesen hatte leichtes Spiel mit ihm. Es drückte den Jungen mühelos ins Gras.
„Jetzt ist es aus“, dachte er. Würde man ihn in seiner Welt vermissen? Wahrscheinlich nicht. Im Waisenhaus hielten ihn so wie so alle für verrückt, Niemanden würde es stören, wenn Vinu nicht mehr da wäre. Doch die Kreatur senkte nur ihren Kopf und musterte ihn. Ihre tiefen, hellblauen Augen glänzten im Licht der Sterne. Und sie sahen unendlich traurig aus. Eine Träne lief über das Gesicht des Wesen. Vinu war verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Sein Gegenüber stellte seine Tatze zurück auf den Boden und lies den Jungen los. Bevor der nächste Stern auf dem Boden zerplatzte, zog es seinen Kopf in der Schatten der Höhle zurück, doch seine Augen starrten den Jungen weiter betrübt an.
Dann fing es an, ihm allmählich zu dämmern. Das Wesen fühlte sich alleine. Warum sollte es ihn töten wollen?
„Bist du auch so alleine?“ fragte der Junge vorsichtig. Ob das Tier ihn wohl verstand?
Sein Gegenüber legte den Kopf schief und nickte dann langsam. Also konnte es ihn verstehen! Vinu machte vorsichtig einen Schritt auf das unbekannte Lebewesen zu, das zunächst zurückzuckte, dann aber blieb wo es war. Der Junge legte ihm sanft die Hand auf die breite Stirn. Obwohl sie kalt war, fühlte sie sich trotzdem tröstlich an- auf ihre eigene, sonderbare Art. Die Schuppige Haut war rau.
Und auf einmal fing das Wesen an, zu leuchten und zu schimmern. Ein heller Schein lief über seine Schuppen und lies sie in einem silbrigen Licht erstrahlen. Das Haar der Mähne wurde, ebenso wie die Schwanzstacheln, von einem wässrigen Eisblau durchwirkt und die ganze Kreatur fing an, sich so zu verändern, das Vinu wegen der atemberaubenden Schönheit nach Luft schnappen musste. Beide waren ihr ganzes Leben lang allein gewesen, jetzt hatten sie ineinander einen Freund gefunden. Und der Junge wusste auf einmal ganz genau, wie der Name seines neuen Freundes lautete: Cornu. All seine Scheu fiel von ihm ab und er begann, Cornu die seidige Mähne zu kraulen und ihm dabei alles von seinem bisherigen Leben zu erzählen. Und sein Freund hörte aufmerksam zu, seine intelligenten Augen auf Vinu gerichtet. Er verstand ihn, da war sich der Junge nun ganz sicher. Eine Welle der Wärme überspülte die Beiden.
„Beste Freunde für immer?“ fragte der Junge nach einer Weile.
Cornu nickte feierlich und blies ihm mit den Nüstern sanft durch die Haare. Vinu umarmte den langen Hals seines Gegenübers und kuschelte sich tief in die Mähne. Cornu legte schützend einen Flügel über ihn. Zusammen betrachteten die Freunde das Schauspiel der Sterne.
Plötzlich bewegte Cornu ruckartig seinen Hals, Vinu riss unbeabsichtigt einen Haarbüschel aus der prächtigen Mähne. Sein bester Freund zeigte auf die langsam aufgehende Sonne, die verschlafen begann, den Horizont zu erklettern. Die Zeit war schnell vergangen. Cornu wandte den Kopf zu ihm und blickte ihn traurig an.
Da begriff Vinu, und Trauer bohrte sich wie ein Eissplitter in sein Herz: Seine Zeit hier war um, bald müsste er in sein Paralleluniversum zurückkehren. Der Junge umklammerte das Haarbüschel in seiner Hand fester.
„Ich werde wiederkommen“ versprach er betrübt. Cornu legte ihm tröstend die Schnauze auf die Schulter, natürlich war auch er den Tränen nahe. „Adieu. Warte hier auf mich, ich werde dich nie vergessen“ seufzte der Junge, denn er spürte, wie eine unsichtbare Macht an ihm zog. Cornu blies ihm einen warmen Wind hinterher, als Zeichen dafür, das er verstanden hatte.
Und von diesem Moment lang wartete er, doch sein bester Freund kam nie mehr zurück.
Vinu schlug die Augen auf. Unmittelbar über ihm schwebte die Decke. Er war wieder im Waisenaus, in seinem alten, verrosteten Hochbett, wo niemand ihn mochte. War alles nur ein Traum gewesen?
Etwas kitzelte in seiner Hand. Er öffnete sie.
Ein Büschel silbriger Haare rieselte auf die Bettdecke.
- der Fluch der Unsterblichkeit:
- Helle Blitze zuckten über den dunklen Nachthimmel und warfen ihr grelles Licht flackernd auf die Erde. Sie beleuchteten eine volkommen kahle, felsige Landschaft, die sich scheinbar endlos bis zum Horizont erstreckte. Schmutzige Pfützen sammelten sich am Boden, während der ständige Regen die Bäche füllte, die er im Laufe der Jahrtausende geschaffen hatte.
Ein Drache schleppte sich durch diese unwirtliche Welt, er atmete schwer und sog krampfhaft die Luft ein, während sich seine Flanken schnell hoben und senkten. Seine dunkelblauen Schuppen schimmerten im Licht der Blitze silbrig und seine kraftlosen Flügel lagen schlaff am Körper an. Seine Augenlider flatterten leicht, in seinen Augen lag ein fiebriger Glanz. Und im zuckenden Schein eines Himmelslichtes konnte man erkennen, warum: An der linken Flanke klaffte eine riesige Wunde, aus der dunkelrotes Blut strömte, das seine Spur hinter dem armen Wesen zog und sich in allen Pfützen mit dem Niederschlag mischte. Und in diesem Moment wünschte sich der Drache nichts mehr, als sterben zu können, all die Qualen ein für alle Mal hinter sich zu lassen... doch er konnte nicht. Vor vielen Jahren, als er noch jung, unerfahren und naiv war, hatte er mit Freude die Gabe der Unsterblichkeit entgegengenommen, ohne zu ahnen, was das für Folgen nach sich ziehen könnte. „So naiv...“, dachte das Wesen und seufzte leise. Die Kraft, zu sprechen, hatte es nicht mehr. „Könnte ich die Gabe doch nur an jemanden weitergeben“, ging es ihm durch den Kopf. Doch welches vernünftige Lebewesen würde sie schon annehmen? Wer wollte schon ewig mit seinen Qualen durch die Gegend laufen? Man müsste alles durchmachen, was der Drache selbst durchgemacht hatte: Seine Verwandten sterben sehen, die Welt um sich sterben sehen, alles sterben sehen. Nur selbst überleben. Und den seltsamsten Wunsch der Welt zu hegen: Einfach nur tot zu sein. Tränen schossen ihm in die Augen. Aber selbst wenn jemand die Gabe annehmen würde, es gab ja keine Lebewesen mehr außer ihm. Die Zweibeiner hatten alles zerstört: Die Wälder, die Tiere, die Wiesen, die Meere und Seen- und zum Schluss hatten sie sich selbst ausgelöscht. Und das wenige Gras und Krabbelgetier, das noch überlebt hatte, starb an dem saueren Regen und der schlechten, verpesteten Luft. „Nur ich nicht. Mir ist das nicht gegönnt.Ich werde ewig mit meinen Qualen auf diesem Planeten wandeln und Tränen vergießen.“ Er war verzweifelt, schon seit vielen, langen Jahren.
Manchmal kam der Drache an den Ruinen der Zweibeiner vorbei, die hässlich und verfallen als Schandfleck in der Landschaft lagen, als wenn sie nur da wären, um ihn daran zu erinnern, wie einsam er war. Die Erinnerungen an den letzten großen Krieg der Menschen drangen wie Eissplitter in sein Herz. Wann hatte er nur zuletzt Eis gesehen? Es war so lange her. Die Kreatur legte sich zitternd zu Boden und lies den sauren Regen auf sich niederprasseln. Sie versuchte noch, einen Flügel zum Schutz zu heben, aber die Kraft reichte nicht. Die Verletzungen würden heilen, um nach ein paar Tagen wieder hervor zu brechen. So war es immer. Es würde sich auch nie ändern. Es wäre zu schön um wahr zu sein. Der Drache schloss die hellblauen, wissenden Augen, die schon viel zu viel gesehen hatten. Im Mondlicht schimmernde Tränen glitten über sein Gesicht und sammelten sich am Boden. Er könnte ewig so ausharren, einfach schlafen- aber seine Schmerzen würden nicht verschwinden. Aber er müsste so wenigstens nicht mit ansehen, wie elend die Welt war. Sein Herzschlag wurde langsamer, während die Tränen unermündlich aus den Augen krochen, dicke, salzige Tränen. Der Drache würde nicht wider aufwachen.
Aus dem Portal trat ein fremdartiges Wesen, das in unserer Zeit vielleicht vage an einen Hirsch erinnerte, aber eben nur vage. Sein golden schimmerndes Fell verströmte einen warmen Glanz und seine intelligenten grünen Augen musterten die kahle Umgebung, auf der das Geschöpf gelandet war. Seine drei eindrucksvollen, gewundenen Hörner glänzten im Schein des fremdartigen Feuerballs am Himmel, der diesen Planeten beleuchtete. Es schritt durch seine neue Umgebung, gefolgt von lauter anderen fremdartig anmutenden Wesen, die sich bereit erklärt hatten, diesen völlig zerstörten Planeten wieder zu beleben. Der Anführer führte sein Gefolge auf einen Hügel, von wo aus sich ein seltsamer aber wunderschöner Anblick bot: Ein riesiges, klares, rötlich glitzerndes Gewässer erstreckte sich bis zum Horizont. Der Hirschähnliche lief zum Ufer und senkte seinen Kopf, um das Wasser zu kosten. Es war sehr salzig. Er lies seinen Blick über die sanften Wogen gleiten und entdeckte, ganz auf dem Grund des Meeres, ein fremdartiges, bläulich schimmerndes Wesen.Durch die klaren Wellen konnte man sehen, das sich seine Flanken kaum merkbar hoben und senkten. Der Führer hob die Stimme: „Höre mich an, Schöpfer dieses Meeres! Erwache aus deinem Schlaf!“ Aber der Schöpfer reagierte nicht. Und so blieb er den neuen Bewohnern der Erde für immer ein Rätsel, denn niemand wagte es, ihn aus seinem Schlaf zu reißen, man konnte ja nicht wissen, was für unglaubliche Kräfte er vielleicht hatte. Und es merkte auch niemand, das der Meeresspiegel stetig, wenn auch langsam, anstieg.
Einmal sagte das Hirsch-Geschöpf: „Wir müssen seinen Schlaf respektieren. Vielleicht hat dieses geheimnisvolle Wesen schon mehr erlebt, als wir uns vorstellen können.“
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